Krimis mit Geschichte sind die Spezialität der Schriftstellerin Monika Martin. Eine Nürnberg Liebhaberin, die nicht nur Lokale Krimis schreibt, sondern auch als Stadtführern in der Frankenmetropole anzutreffen ist. 

Mit einem Jahr Verspätung konnten die Verantwortlichen der Gemeindebücherei Schnaittach und des Fördervereins viele interessierte Zuhörer im Pfarrsaal St. Kunigund begrüßen. 

Es war wirklich eine lange Durststrecke, die die Pandemie allen auferlegt hatte, aber Monika Martin, entschädigte, trotz angeschlagener Stimme, an diesem Abend für alles. 

Allerdings kam sie nicht allein. Mittlerweile hat sich ein kleines Familienunternehmen gebildet, denn neben Ehemann Michael, wurde sie von ihren Töchtern Mathilda und Ida begleitet. 

In den Lesepausen begeisterten Mathilda am Piano und Ida am Cello das Publikum mit Ausschnitten bekannter Filmmusik, die die Teenager während des Lockdowns akribisch einstudiert haben. Und die Musik passte perfekt zur mystischen Stimmung, die ihre Mutter während der Lesung aus „Kabine 28“ entfachte. 

Worum geht es im 11. Krimi der Autorin aus Schwanstetten? Passend zu den aktuellen Entwicklungen rund um das Nürnberger Volksbad, hat sie die seit 30 Jahren geschlossene Badeanstalt, zum Schauplatz des neuesten Falls von Kommissarin Charlotte Gerlach gemacht. Und diese Charlotte und ihr Assistent Thorsten tappen lange im Dunkeln. 

Wer hat den Fotografen umgebracht, den man in der Kabine 28 findet? In welcher Verbindung steht er zu dem bekannten Nürnberger Schönheitschirurgen, einem Jugendfreund? Außerdem ist in dem geschlossenen Bad mehr Leben, als man denkt. Denn neben einem Unbekannten, finden auch illegale Bewohner des Nachbarhauses Zutritt zum Volksbad. Und dann gibt es plötzlich eine zweite Leiche. 

Gekonnt schaffte es Monika Martin mit ihren gewählten Passagen, aus dem Buch zu erzählen, ohne etwas preiszugeben. So dass man als Zuhörer unbedingt wissen will, wie es ausgeht. Von Vorteil war auch, dass der Krimi so brandneu ist, dass wirklich niemand der anwesenden wusste, wie die Handlung ist. 

Amüsant und lebhaft erfuhr man auch, wie die Autorin überhaupt auf das Volksbad als Tatort kam, wie sie bei der Versteigerung des noch vorhandenen Inventars, im Oktober diesen Jahres, tatsächlich das Schild der Kabine 28 ergattern konnte und wie wichtig es ist, für die Handlungsstränge die Lego Figuren des Sohnes entwenden zu können. 

Denn durch einen glücklichen Zufall kam sie an einen Bauplan des Jugendstilbades und konnte so die Wege und Orte der Protagonisten detailgetreu beschreiben und anhand der Spielfiguren  nachvollziehen.